Polarlichter über Finnisch-Lappland / Äkäskero im Januar 2001

 


16.01.01 um 19:42UTC (Ursa Major und Leo), t=1’ auf Fujichrome RH 400, Objektiv 1:2.8/29mm, eine halbe Stufe abgeblendet.

Im Januar 2001 war es dann soweit: Es sollte für mich einmal wieder einen richtigen Winter geben. So weilte ich vom 13.01. bis 20.01. in Finnisch-Lappland (Äkäskero, ca. 67.7°N / 24.5°E). In diesem Monat bescherte uns die Sonne allerdings keine besonderen erdgerichteten Ereignisse. Für weit nördlich gelegene Orte ergeben sich aber auch dann Gelegenheiten Polarlichter zu sehen. Innerhalb der o.g. Woche konnten mehrfach Polarlichter registriert werden. Die Erscheinungen waren mehr oder weniger schwach (etwas heller als die Milchstraße), zeitweise lokal aber deutlich an Intensität und Formänderung zunehmend. Farblich zeigten sich die meist kurzen Strahlen, homogenen Bögen und diffusen Flecken graugrün bis ab und an hell silbergrün. Manche Dias lassen hier und da nach oben hin auch rötliche Färbung erkennen. Besondere Ereignisse, welche die Polarlichter ausgelöst haben, sind mir nicht bekannt. Aber der beständige Strom des Sonnenwindes läßt im Bereich des Auroraovals um die magnetischen Pole fast immer Teilchen ihren Weg in die Ionosphäre finden.
 

Homogener Bogen, links Wega, 16.01.01 20:04UTC, 1:2.8/50mm, t=30“; Polarlicht im Schwan, 19:25UTC, t=40“, 1:2.8/29mm eine halbe Stufe abgeblendet. Fujichrome RH 400.


16.01.01 um 19:36UTC (Cygnus und Lyra), t=1’ auf Fujichrome RH 400, Objektiv 1:2.8/29mm, eine halbe Stufe abgeblendet.

Einige gefundene Daten der gut beobachteten Abende, möchte ich hier vergleichsweise wiedergeben. Zunächst einige K-Indices vom 16.01.01...
Tromsø / Norwegen: 3 0 1 1 2 3 3 2
Wingst / Deutschland: 1 1 1 2 3 2 1 1
K-planetarisch: 1o 0+ 1+ 1+ 3o 2- 1o 1o

...und hier vom 19.01.01
Tromsø / Norwegen: 3 0 0 0 0 0 3 3
Wingst / Deutschland: 3 2 1 0 1 1 2 2
K-planetarisch: 2- 1+ 0+ 0 1o 1o 1+ 2o

Zusammengefaßte Tageswerte, u.a. über Sonnenwinddaten der ACE-Sonde , finden sich beim Space Environment Center (SEC) von der NOAA/USA. Wer künftig seine eigenen Polarlichtbeobachtungen mit derartigen Daten aufbereiten möchte kann auch hier auf entsprechende Daten in Textform zurückgreifen. Für den 16.01.2001 wurden Sonnenwindgeschwindigkeiten von 330km/s bis 375km/s registriert. Die Teilchendichte lag bei 2-6 Partikeln pro ccm.
Am 19.01.2001 lauteten die Werte 325km/s bis 350km/s, sowie 2-13 Teilchen pro ccm. Das sind also keine außergewöhnlichen Werte. Bei Magnetstürmen werden ohne weiteres 800km/s und mehr erreicht.
 

19.01.01, Objektiv 1:1.8/50mm eine halbe Stufe abgeblendet; in der Mitte liegt Hercules und an den rechten Rand schmiegt sich die Corona Borealis. Die erste Aufnahme ist von 20:31UTC und 30" belichtet, während das zweite Bild um 20:32UTC 60" auf Agfachrome CT 200 belichtet wurde.

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Photographs and text are copyright ©2005 Olaf SQUARRA

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